Wer schafft am 25. Oktober den Einzug in den Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt? Werden alle Bisherigen wiedergewählt, die für eine weitere Legislatur zur Wahl antreten, oder muss jemand seinen:ihren Sitz räumen? Elf Kandidierende haben sich für den Wahlkampf um die sieben Sitze in der Basler Regierung in Stellung gebracht. Eine Übersicht zur Ausgangslage:
Beginnen wir mit Rot-Grün. Wie bei den letzten Regierungsratswahlen vor vier Jahren treten SP und Grüne mit einem gemeinsamen Viererticket an. Darauf stehen die bisherige Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann (Grüne), die bisherige Regierungsrätin Tanja Soland (SP), die im Februar den Sitz von Eva Herzog übernommen hat, sowie die beiden SP-Männer Beat Jans und Kaspar Sutter. Mit Letzteren will die SP die beiden Sitze der Regierungsräte Hans-Peter Wessels und Christoph Brutschin verteidigen, die nach der laufenden Legislatur aus dem Regierungsrat zurücktreten.
Das Ziel von Rot-Grün ist, ihre Mehrheit im Basler Regierungsrat zu verteidigen. Genau diese Mehrheit greifen die Bürgerlichen mit ihrem Viererticket an. Anders als bei den Regierungsratswahlen vor vier Jahren führen LDP, FDP und CVP den Wahlkampf allerdings ohne SVP. Zu diesem Entschluss seien sie aus verschiedenen Gründen gekommen, sagt LDP-Präsidentin Patricia von Falkenstein. Einer davon sei die Begrenzungsinitiative, über die das Schweizer Stimmvolk im September abstimmen wird. Ein weiterer: „Wir meinen es wirklich ernst mit dem Angriff auf die rot-grüne Regierung. Wir wollen eine Mehrheit und dafür braucht es auch entsprechende Kandidaten“, sagt von Falkenstein. Die bürgerliche Mehrheit soll nun mit den drei bisherigen bürgerlichen Regierungsräten Conradin Cramer (LDP), Baschi Dürr (FDP) und Lukas Engelberger (CVP) sowie mit der LDP-Frau Stephanie Eymann erreicht werden. Dabei soll Stephanie Eymann das Regierungspräsidium ins bürgerliche Lager holen.
Nicht nur die bürgerliche Allianz liebäugelt allerdings mit dem Regierungspräsidium. Auch die Grünliberalen haben es auf den Sitz von Elisabeth Ackermann abgesehen. Richten soll es die Grossrätin Esther Keller und das grünliberale Gedankengut ab der nächsten Legislatur in den Regierungsrat bringen. Somit greifen gleich zwei Frauen den Sitz von Elisabeth Ackermann an. Am Präsidium indes nicht interessiert ist die SVP. Enttäuscht von den bürgerlichen Parteien führt die Volkspartei selbständig Wahlkampf und hat als Regierungsratskandidaten den Juristen Stefan Suter nominiert. Auch die EVP hat beschlossen, eine Kandidatin ins Rennen um einen der sieben Regierungsratssitze zu schicken, und steigt mit Christine Kaufmann in den Wahlkampf. Dies, obwohl die Partei einen niedrigeren Wähleranteil als die anderen Parteien im Rennen hat. Dazu EVP-Präsidentin Brigitte Gysin: „Der Wähleranteil in der Legislative ist nur ein Kriterium, um über einen Anspruch auf einen Regierungsratssitz zu reden.“ Dieser könne sich durchaus auch durch eine kompetente Kandidatin ergeben, sagt Gysin.