Irland. Der Briefträger Finbarr O’Brien kann mit Politikern nichts anfangen. Trotzdem entscheidet er sich, an der ersten Bürgerversammlung in Irland teilzunehmen. Dort trifft er auf jemanden, den er mehr hasst als Politiker. Einen jungen Schwulen. Der Hass, den Finbarr O’Brien gegen Schwule empfindet, hat seinen Ursprung in O’Briens Kindheit. Damals wurde er mehrmals von einem Mann missbraucht. In seinem Kinderhirn brannte sich die Assoziation ein, Schwule seien Vergewaltiger.
Und nun lernt er zum ersten Mal einen Schwulen, der Chris Lyons heisst, richtig kennen, befreundet ihn und macht sich gegen Ende der Bürgerversammlung für die Homo-Ehe stark. Finbarr O’Brien hat seinen Hass überwunden. Er und Chris Lyons sind heute noch Freunde.
In seinem Buch und gleichnamigen Podcast „180 Grad: Geschichten gegen den Hass“ erzählt der Journalist Bastian Berbner von genau solchen Begegnungen, wie jene des Briefträhgers Finbarr O’Brien. Begegnungen, die dazu geführt haben, dass Menschen ihre Vorurteile oder gar ihren Hass überwunden haben.
Sind solche Begegnungen ein Rezept gegen die Polarisierung in der Gesellschaft?
Bastian Berbner, im Interview an der BuchBasel 2019: